Sonntag, 5. Februar 2017

Grundlagen / RAW vs JPG

Fertigmenu oder à la Carte, viele Wege führen nach Rom ähm zu einem fertigen Bild.

Das wichtigste zuerst.

Fotografieren im Rohdatenformat führt immer wieder zu Fragen und Unklarheiten. Wo sind die Vor- und Nachteile. Und wie entsteht überhaupt ein Bild.

Ein jpg-Bild enthält prinzipiell weniger Informationen da die Farbtiefe nur 8 Bit beträgt, bei einem RAW beträgt die Farbtiefe normalerweise ca 14 Bit, das heisst, es sind wesentlich mehr Informationen gespeichert, die man gar nicht sieht, aber im Nachhinein sehr nützlich sein können.



Ein jpg-Bild ist demnach fast wie ein fertig entwickeltes Foto. Die Kamera übernimmt mit den Einstellungen, die Du ihr im Hintergrund mitgeben kannst, die "Entwicklung" und speichert dann das fertige Bild ab. Natürlich kannst Du noch etwas an diesem Bild optimieren, aber die Reserven sind ziemlich klein und man sieht sehr schnell, wenn etwas an diesem Bild bearbeitet wurde.

Bei einem RAW-Bild speichert die Kamera ein Bild mit allen Daten, die der Sensor liefern kann, es passiert keine interne Verarbeitung. Allerdings muss Du anschliessend mit einem RAW-Konverter die Bilder am PC/MAC bearbeiten, damit Du zu einem brauchbaren Bild kommst, denn die Bilder in RAW-Formaten sehen ohne Bearbeitung meistens sehr flau aus.

RAW-Konverter gibt es viele, Du bekommst von Deinen Kamerahersteller meistens einen gratis zur Verfügung gestellt. Alternativ gibt es Freeware oder Du holst dir die üblichen Verdächtigen wie Lightroom, Capture One, Photoshop und wie sie alle heissen. Ich selbst habe mich für Lightroom als Kaufversion entschieden, aber das überlasse ich Dir, mit welcher Software du arbeiten möchtest. Für die ersten Gehversuche reicht die Software deines Kameraherstellers aber aus.

Sicher währe es bei den nachfolgenden Bildern einfacher gewesen, wenn ich einen Blitz zum Aufhellen dabei gehabt hätte, aber der hat Flugangst und wollte nicht mit in die Ferien.


Originalbild

Das untenstehende Bild ist 1:1 aus der Kamera, dazu wissen musst Du, dass ich prinzipiell mit mittenbetonter Integralmessung arbeite. Link



Lightroom Automatikoptimerung

Nicht das gelbe vom Ei, was Lightroom da automatisch korrigiert, da greifen wir wohl lieber zum Regler und schrauben selber an den Einstellungen.



Von Hand geschraubt die Erste

Also, holen wir mal etwas Informationen aus dem Bild zurück ans Tageslicht, bitte beachte, dass ich eher etwas mehr an den Reglern geschraubt habe, damit Du siehst, was möglich ist. Bei Bildern die fast OK sind, wird natürlich nur sanft an den Reglern gedreht.



Von Hand geschraubt die Zweite

Na das sieht ja schon ganz gut aus. Was mir aber garnicht gefällt sind die blassen Grün- und Blautöne in der Mitte des Bildes, dort habe ich nachträglich noch mit minus 2 Blenden abgewedelt. Et Voilà ein ansehnliches Bild.



Wenn Du unsicher bist welches das beste Bild-Format für Dich ist, keine Panik. In jeder respektablen Kamera kannst Du einstellen, dass RAW+jpg gespeichert wird. Probier es aus und vergleiche die Resultate, welches Format besser zu deiner Arbeitsweise passt.

Wenn Du aber auf Events, Hochzeiten oder unter ziemlich bescheidenen Lichtsituationen fotografierst, wird Du um RAW nicht herumkommen. Vorallem dann, wenn Du abliefern musst und keine Chance auf einen zweiten Versuch hast.

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