Montag, 30. Januar 2017

Grundlagen / Belichtungsmessung

Deine Kamera denkt mit, wenn Du sie lässt.

Das wichtigste zuerst.

Wenn Du Dich für eine Priorität betreffend Blende, Belichtungszeit oder ISO entschieden hast oder einer Kombination dieser Einstellungen, hilft Dir die Kamera ein korrekt Belichtetes Bild zu erhalten, indem sie die übrigen Einstellungen selbst macht.
In der Regel liegt sie damit ziemlich gut, aber es gibt Situationen, in denen Du ihr etwas auf die Sprünge helfen musst, dafür gibt es die diversen Methoden der Belichtungsmessung.
Ich beziehe mich in dieser Darstellung auf Canon, die Symbole können sich zu anderen Kameraherstellern unterscheiden, aber Du kannst dich an der Beschreibung und dem Namen  der Methode orientieren.



Mehrfeldmessung

In der Grafik siehst Du das Sucherbild in mehrere gleichgrosse Quadrate aufgeteilt (ganz klein siehst Du die Punkte für den Autofokus, die interessieren uns aber noch nicht). Die Kamera misst nun für jedes dieser vielen Quadrate die optimale Belichtung und berechnet daraus die Einstellungen, die für das gesamte Bild stimmen sollten. Was und wie da genau gerechnet wird ist unterschiedlich und für jeden Hersteller sicherlich etwas anders.




Selektivmessung

Bei der Selektivmessung, wird ein ca. 10% grosser Bereich in der Mitte des Suchers für die Belichtungsmessung verwendet. Diesen Modus kannst Du wählen, wenn die Mehrfeldmessung Zicken macht und Du kein gutes Ergebnis bekommst. Die Kamera konzentriert sich dann auf das wesentliche in Zentrum des Fotos und berechnet die Einstellungen für diesen Bereich korrekt, vernachlässtigt aber alles ausserhalb.



Spotmessung

Der kleine Bruder der Selektivmessung, beschränkt sich ca. 2-4% des Suchers. Da der Bereich der Messung äusserst klein ist, musst Du sehr aufpassen. Sobald sich die Kamera nur etwas bewegt, verändern sich sofort die gemessenen Werte. Diese Einstellung ist in extremen Situationen mit viel Kontrastunterschieden hilfreich, benötigt aber einiges an Übung.




Mittenbetonte Integralmessung

Diese Methode ist eine Kombination von Mehrfeldmessung und Selektivmessung. Die Messungen in der Mitte haben einen höheren Einfluss, als die Messungen im Umkreis. Auch diese Methode benötigt etwas Erfahrung, da die Berechnung uns manchmal etwas unlogisch vorkommen kann.






Die Belichtungsmessung ist ein komplexes Thema und jeder Kamerahersteller macht es natürlich ein kleines Bisschen anders. Deshalb habe ich hier auch nur die absoluten Grundlagen zur Unterscheidung angesprochen. Ich selbst habe, um meinen Favorit zu finden, als erstes eine Kerze im normalen Umgebungslicht mit den verschiedenen Messmethoden Fotografiert, das gab mir mal einen groben Anhaltspunkt. Da es in jeder Fotosituation natürlich etwas unterschiedlich ist, lautet auch hier die Devise, Übung macht den Meister.

Ich weiss, Üben kann mühsam sein, aber es lohnt sich. Wenn Du gut einschätzen kannst, welche Einstellungen für die jeweilige Situation passen, verbringst Du weniger Zeit vor dem Computer in der Nachbearbeitung und mehr Zeit hinter der Kamera und das macht doch das Fotografieren aus.

Sonntag, 22. Januar 2017

Grundlagen / Iso Blende Belichtungszeit

Vor einiger Zeit fragte mich ein Arbeitskollege, ob ich Ihm etwas mit den Kameraeinstellungen helfen könne. Und da ich eher der Typ bin, der zuerst eine saubere Grundlage vermitteln möchte, war ich so frei und habe Ihm eine schöne "Hausaufgabe" zusammengestellt. Und daraus hat sich auch dieser Blog ergeben. Unerhofft kommt oft....

Das wichtigste zuerst.

Schau in der Bedienungsanleitung Deiner Kamera nach, wie und wo Du am einfachsten die Werte ISO, Blende und Belichtungszeit einstellen kannst, diese Einstellungen solltest Du an deiner Kamera blind einstellen können, wenn es mal wirklich darauf ankommt.


Wie verhält sich nun die Sache mit Iso, Blende und Belichtungszeit ?

Blende

Mit der Blende steuern wir, wieviel Licht durch das Objektiv gelangt. Viele Fotografen stellen ihre Kamera gerne auf Blendenpriorität um Kontrolle über die Unschärfe zu haben.

Die Blende kontrolliert wie viel auf deinem Bild scharf dargestellt wird. Je grösser die Blende (kleinere Blendenöffnung) desto mehr Objekte die auch etwas weiter entfernt sind, werden scharf abgebildet. Nimmt man eine kleine Blende (grosse Blendenöffnung), dann ist nur das eigentliche Motiv scharf und der Rest auf dem Bild verschwindet in einer schönen Unschärfe.




Belichtungszeit

Die Belichtungszeit steuert, wie lange Licht auf den Sensor Deiner Kamera fällt. Wenn ein Bild den Eindruck von Bewegung vermitteln soll, stellt man eine längere Belichtungszeit ein, damit das Motiv leicht verwischt dargestellt wird. Du kennst dies vielleicht schon von Wasserfallfotos, bei denen das Wasser wie Nebel aussieht. In der Action oder Sportfotografie wählt man natürlich eine sehr schnelle Belichtungszeit, da auch durch das Verfolgen des Motivs mit der Kamera sonst überhaupt nichts scharf abgebildet wird.



Iso

Mit der Iso(-Empfindlichkeit) stellt man die empflindlichkeit des Sensors ein.
Normalerweise ist Iso 100 das Mass aller Dinge, aber mit den modernen Kameras sind auch höhere Iso ohne Qualitätsaeinbussen möglich. Wenn Du es allerdings übertreibst, wird das Bild "körnig". Probier es aus, eine hohe Iso mit der daraus folgenden "körnigkeit" kannst Du auch als Stilmittel einsetzen, ohne in einem Bildbearbeitungsprogramm künstlich das Bild zu "verschlechtern".





So, die absoluten Grundlagen kennst Du nun.
Jetzt immer schön üben üben üben und nochmals üben. Ich empfehle Dir mit der Blende zu beginnen, danach die Verschlusszeit und zum Schluss die Iso(-Empfindlichkeit). Solltest Du mit zuwenig Licht kämpfen, kannst Du gleich zu Beginn die Iso auf ca 400 stellen, aber nicht höher, da die meisten normalen Kameras da schon ordentlich zu Rauschen anfangen und das macht nicht wirklich glücklich.